Prof. Dr. Janice G. Raymond
Zehn Argumente gegen die Legalisierung der Prostitution und für Gesetze gegen
die Nachfrager nach Prostitution
Zusammenfassung:
Seit Mitter der 1980-er Jahre ist die Debatte über
die Frage, wie Prostitution gesetzlich zu behandeln ist, Gegenstand von Gesetzesmassnahmen
geworden. Einige Länder in Europa, vor allem die Niederlande und Deutschland,
haben die Systeme der Prostitution legalisiert und/oder entkriminalisiert,
das beinhaltet: die Entkriminalisierung der Zuhälter, Bordellhalter und
der Käufer, "Kunden oder Freier" genannt. Andere Regierungen, wie
Thailand, haben Prostitutions-Aktivitäten und -unternehmen gesetzlich
verboten, aber in Wirklichkeit tolerieren sie Bordelle und Frauen-Kauf
zwecks kommerzieller sexueller Ausbeutung, besonders in Prostitutions-Tourismusunternehmen.
Schweden hat einen ganz anderen Weg beschritten: Strafverfolgung der Käufer
bei gleichzeitiger Entkriminalisierung der Frauen in der Prostitution. Dieser
Artikel nennt zehn Argumente gegen die Legalisierung: diese betreffen
alle Formen der vom Staat unterstützten Prostitution, einschliesslich
- aber nicht beschränkt auf - die völlige Legalisierung von
Bordellhaltern und Zuhältern, Entkriminalisierung der Prostitutions-Industrie,
Regulierung der Prostitution durch Gesetze, wie Registrierung oder verpflichtete
Gesundheitskontrollen für die Frauen in der Prostitution und jegliches
System, das Prostitution als "Sex-Arbeit" anerkennt oder als "Berufswahl"
verteidigt
Dieser Essay untersucht die Art und Weise, in der die Legalisierung der Prostitution
als "Lohnarbeit" die Schädlichkeit der Prostitution für Frauen unsichtbar
macht, die Prostitutions-Industrie noch ausbreitet und die Frauen in der Prostitution
gerade nicht mehr befugt, sondern noch wehrloser macht.
Was geschieht, wenn Prostitution als "sex work" - und nicht als sexuelle
Ausbeutung und Gewalttätigkeit gegen Frauen behandelt wird?
Was geschieht, wenn ein Land wie Schweden die Legalisierung verwirft und stattdessen
auf die Nachfrager nach Prostitution zielt?
- Dr. Janice G. Raymond war Professorin für Frauenstudien und Ethik der Medizin an der Universität von Massachusetts/Amherst. Sie ist Mit-Direktorin der Koalition gegen Frauenhandel (CATW), eine internationale NGO mit Category II Beratungsstatus bei der ECOSOC/ UN mit internationalen Zweigstellen in den meisten Teilen der Welt. Profin Raymond ist die Autorin von fünf Büchern und zahllosen Artikeln, u. a. "Frauen als Gebärmutter: Procreative Freiheit und der Kampf um die Leiber der Frauen" 1994.
- Copyright 2003 by The Haworth Press, Binghamton, N.Y./ USA.
- Copyright 2005 an der deutschen Übersetzung by Dr. Hannelore Schröder
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